Einleitung
Uns ist der Schutz Deiner Privatsphäre sehr wichtig!
Das ist der erste Satz des Artikels über den Datenschutz bei Jappy. Doch womit müssen die User rechnen, wenn sie in den Privatsphäreeinstellungen ihr Profil öffentlich zugänglich machen? Das möchte ich anhand eines Beispiels hier demonstrieren.
Update: Nach Rücksprache mit Jappy habe ich folgendes zu ergänzen: Dieser Artikel soll nicht den Umgang von Jappy mit Benutzerdaten kritisieren. Er soll vielmehr demonstrieren, was geschehen kann, wenn man die vorhandenen Datenschutzoptionen nicht wahrnimmt. Das hier beschriebene Vorgehen ist auf alle Sozialen Netzwerke übertragbar.
Crawler
Webcrawler durchsuchen selbstständig Webseiten und tragen Informationen von diesen in Datenbanken zusammen. Der wohl bekannteste ist der Googlebot. Vor einem guten halben Jahr habe ich zu Testzwecken einen solchen Crawler speziell für das Jappy Netzwerk geschrieben und einige Testläufe durchgeführt. Es folgt ein Screenshot von dessen Benutzeroberfläche (Ausschnitt):
Datenbank
Auf dem Screenshot ist zu erkennen, dass fast 50% der besuchten Profile öffentlich zugänglich sind. Die Daten auf eben diesen Profilen wurden von dem Jappy Crawler erfasst und in eine Datenbank gespeichert. Diese beinhaltet die folgenden Informationen:
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Ob diese Angaben der Wirklichkeit entsprechen oder überhaupt angegeben wurden hängt natürlich vom Benutzer ab. Fakt ist aber, dass sich einige dieser Daten für andere Zwecke missbrauchen lassen. Ich habe den Jappy Crawler an einem Vormittag, an dem ich außer Haus war, seinen Datenhunger stillen lassen und als ich zurückkehrte fand ich gut 11.000 Datensätze in der Datenbank. Auf Grundlage dieser habe ich eine kleine Statistik erstellt welche die Angaben der Nutzer auswertet. Klicken Sie auf die Miniaturansicht zum vergrößern. |
Spambot
Doch was genau kann man mit diesen Daten anfangen? Der simpelste Verwendungszweck ist Werbung. Man kann an über 11.000 Personen Werbemails schicken ohne einen Cent dafür Zahlen zu müssen. Es besteht sogar die Möglichkeit den Inhalt dieser Mails oder den Empfängerkreis automatisiert anzupassen, beispielsweise nach Region, Alter, Geschlecht, etc. ! Ein entsprechendes Programm habe ich heute fertiggestellt und erste erfolgreiche Testläufe durchgeführt.
Fazit
Ich lege allen Nutzern von Jappy nahe, die Privatsphäreeinstellungen ernst zu nehmen. Doch auch jedes andere Netzwerk (Facebook u.ä.) ist anfällig. Überlegen Sie sich, welche Daten Sie preisgeben. Wenn Sie noch Fragen zu diesem Thema haben können Sie diese gerne in den Kommentaren hinterlassen. Ich werde weder den Jappy Crawler noch den Spambot veröffentlichen, Anfragen hierzu werden ignoriert.
Soziale Netzwerke sind, falls unterschätzt, ein echtes Problem für den Datenschutz. Danke für den interessanten Artikel. Ich habe das Problem schon am eigenen Leib erfahren und bin seitdem sehr vorsichtig im Bereich der Social Networks.